Nicht wenige COVID-Patient*innen leiden auch nach Abklingen der akuten Infektion anhaltend an belastenden Körperbeschwerden wie Erschöpfung und Luftnot, aber auch an Konzentrationsstörungen und Stimmungsveränderungen. In der Mehrzahl dieser Fälle lässt sich internistisch, neurologisch und im Labor mit derzeitigen Mitteln keine organische Erklärung für das Anhalten der Beschwerden finden – in dieser Konstellation sprechen wir von einem Long COVID-Syndrom.
Während die intensive Forschung zu bislang unentdeckten Erklärungsfaktoren dieser Erkrankung läuft, besteht selbstverständlich die Notwendigkeit, den betroffenen Patient*innen hier und jetzt bei der Bewältigung der Beschwerden und der Wiederaufnahme ihrer Tätigkeiten zu helfen.
In der Psychosomatischen Klinik Kloster Dießen bieten wir im Rahmen unserer Behandlungssettings ein stationär intensiviertes Unterstützungsangebot für Patienten und Patientinnen mit Long COVID-Syndrom an. Ausgehend von einem ganzheitlichen bio-psycho-sozialen Ansatz identifizieren wir zunächst mit den Betroffenen die persönliche Symptomatik sowie die individuellen Belastungs- und Risiko-, aber auch Schutzfaktoren für bzw. gegen das Erleben anhaltend belastender Beschwerden. Dabei kann es sich um körperliche Faktoren wie Fitness und Vorerkrankungen, aber auch um psychische oder soziale Faktoren wie Lebensstil und biographische Belastungen handeln.
Aus dieser Diagnostik wird der individuelle Behandlungsplan abgeleitet, der "multimodal" ist, d.h. sich aus verschiedenen Therapieelementen zusammensetzt und im Rahmen unseres Settings für psychosomatische und somatopsychische Erkrankungen erfolgt. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf die Unterstützung bei Bewältigung der Müdigkeit und Erschöpfung gelegt, dabei kommen vor allem bewährte gestuft körperaktivierende Verfahren zum Einsatz.
Die speziell eingerichtete COVID-Indikativgruppe bietet COVID-Genesenen die Möglichkeit, sich mit weiteren Patient*innen auszutauschen, die sich in einer ähnlichen Lebenslage wie sie befinden.
Die somatische Diagnostik der Beschwerden muss vor der Aufnahme abgeschlossen sein, sodass sich die Patientin bzw. der Patient gut auf das Therapieangebot konzentrieren kann. Bitte beachten Sie als gesetzlich Versicherte bzw. Versicherter, dass wir mit Aufnahme in den Bayerischen Landeskrankenhausplan dazu angehalten sind, vorwiegend Patient*innen aus Bayern aufzunehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis.