Am 17. Mai 2023 lädt die Psychosomatische Klinik Kloster Dießen um 17:30 Uhr zu einem Vortrag ein.
Der renommierte Experte Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Rüther ist Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU München und Leiter der angeschlossenen Forschungsgruppe Tabakabhängigkeit. Er ist Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Suchtmedizin sowie Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin (DGS).
Er referiert in der Psychosomatischen Klinik Kloster Dießen zum Thema:
„Alles harmlos, oder was? Nikotin und Cannabinoide in ihren neuen Darreichungsformen und Zugänglichkeiten“
Tabakabhängigkeit (ICD-10 F17.2) ist eine weit verbreitete Suchterkrankung, die oft mit erheblichem individuellen Leid sowie hohen gemeinschaftlichen Kosten verbunden ist. In der Suchtmedizin hat sich in den letzten Jahren eine pragmatische, patientenorientierte, realistische und undogmatische Sicht wissenschaftlich durchgesetzt. „Jeden Tag sterben so viele Menschen vorzeitig an den Folgen des Rauchens wie in einem vollbesetzten Flugzeug Platz haben“, erklärt Referent PD Dr. Tobias Rüther. In Deutschland betreffe das im Schnitt täglich 328 Menschen. PD Dr. Rüthers Sprechstunde begleitet jährlich zwischen 400 und 600 Patienten beim Rauchstopp. Für Menschen, bei denen konventionelle Rauchstopptechniken keinen Erfolg haben, gehört auch die E-Zigarette zum Armamentarium des Teams.
Beispielsweise zeigen sich bei der Behandlung der Opiatabhängigkeit seit der Einführung der Substitution im Sinne einer Risiko-Reduktion erstmals große Erfolge. Viel Leid für Patient*innen aber auch für die Gesellschaft konnte verringert werden, nachdem anerkannt wurde, dass es Patientengruppen gibt, die lebenslang an dieser Suchterkrankung leiden und deshalb nicht vollständig auf den Suchtstoff, sehr wohl aber auf die schädigenden Begleitumstände verzichten können.
Fortbildungspunkte wurden beantragt. Wir bitte um Anmeldung per E-Mail an sekretariat-diessen@artemed.de